Ulu Braun – „Die Herberge“, Eröffnung: 1. Dezember 2018

Ulu Braun: „Die Herberge“

Eröffnung: 1. Dezember 2018 (Ausstellungsdauer bis 6. Januar 2019)

Ulu Braun präsentiert in der Kunsthalle Weseke zwei Videoarbeiten und Objekte, die als zeitgenössische Collagen Erhabenes und scheinbar Banales vereinen. Sie vereinen die Widersprüche der realen Welt mit der Einladung zu vorweihnachtlicher Kontemplation.

In „Die Herberge“, einem landschaftlichen Videogemälde, durchschreiten wir als Betrachtende in langsamer Bewegung ein Ort, der biblische Landschaft und westliche Mythen vereint. Sie endet in einem Gebäude – halb Rockerkneipe, halb Bergbauernhof, das alle Wesen aufnimmt, die dieses unwirtliche Land durchqueren. In „Die Herberge“ verschmelzen Vergangenheit und Zukunft, tiefste Nöte und Freizeitgestaltung. Das absurde Nebeneinander wirkt, als hätte Ulu Braun alles an Wirklichkeit in einem einzigen Bildrahmen versammeln wollen um Hieronymus Bosch in Videokunst zu übersetzen.

Mit der Arbeit gewann Braun den Deutschen Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen 2017.

In der zweiten Videoinstallation, Cave TV (2017) werden mediale Versatzstücke so auf eine reliefartige Oberfläche projiziert, dass sie die individuellen Wahrnehmungsfähigkeiten herausfordern zwischen realem und virtuellem Raum zu unterscheiden. Hiermit inszeniert Braun „das Fernsehen mit Referenz auf die vorzeitliche Bedeutung des Lagerfeuers als moderne Form kollektiver Kulthandlungen“ (Katharina Lorenz).

„Der in Berlin lebende Videokünstler Ulu Braun folgt der surrealistischen Prämisse, dass zusammenkommen soll, was nicht zusammengehört. Mit seinen faszinierenden Szenarien, in denen Anspielungen auf Motive der Kunst- und Bildgeschichte nie so richtig eindeutig werden, schafft er aber bei aller Phantastik doch so etwas wie eine Gegenwartsoberfläche, in der die Raumwirkung von Landschaftsmalerei auf die von Computerspielen trifft. Man kann in „Die Herberge“ eine Menge hineinlesen, vor allem aber wird man das Bedürfnis haben, dass diese Kamerabewegungen, die mit verblüffender Selbstverständlichkeit auf immer neue Überraschungen‚ ja Sensationen treffen, nicht aufhören sollen …“ (Bert Rebhandl, FAZ, 17.05. 2017)

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